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2.4 Das Tonarmmontageboard

Für das Tonarmmontageboard habe ich mir auch einige Gedanken gemacht. Kaufen bei Herrn Kelch schied für mich aus... 79,- € fand ich einfach zu teuer. Außerdem hatte ich einige Ideen zu verwirklichen.

Im Internet habe ich verschiedene Selbstbau-Montageboards gesehen. Alle hatte sie den einen oder anderen Nachteil. Entweder konnte man bei den montierten Boards rund herum diesen schrecklichen Spalt zwischen Board und Deckblende sehen... oder die Montageboards wurden aus mehreren Teilen gefertigt. Das originale Board hat nur an drei Punkten Kontakt mit der Subchassis-Platte. Wenn ich es richtig gesehen habe ist das z.B. bei einem TD125 genauso. Bei diesem Dreher liegt das Board auf drei Armen auf und auch nicht ganzflächig. Im AAA-Forum teilte mir jemand mit, dass das originale Thorens-Board für andere Tonarme aus MDF gefertigt ist und komplett aufliegt. Bei den selbstgebauten Boards hat der Ein oder Andere Scheiben, aus Kunstoff oder Metall, unter die Montagepunkte gelegt, damit das Board nur dort Kontakt mit der Subchassisplatte hat. Damit der Spalt nicht mehr zu sehen ist wurde auf ein Stück Alu, MDF oder z.B. Birkenmulitplexholzplatte, als Hauptboard, einfach eine dünne Platte obendrauf geklebt oder geschraubt... einer hatte sogar mit einer Kohlefaserplatte experimentiert.

Da ich mein Montageboard nicht aus mehreren Teilen fertigen wollte, ich denke dass dies für die Resonanzableitung nicht besonders vorteilhaft ist, blieb also nur eine Lösung: ein Board aus MDF fräsen. Ich konnte so eine Abdeckung des Spaltes zwischen Board und Deckblende realisieren. Den Kontakt zum Subchassis konnte ich so auch über drei Punkte realisieren. Als I-Tüpfelchen konnte ich von unten eine Dämmung mit einer 4 mm Bitumenmattenschicht anbringen.

Anforderungen: - alles aus einem Stück 16 mm dickem MDF gefertigt... einteilige Montageplatte!
  - drei Auflagepunkte
  - 4 mm Dämpfung aus Bitumenmatten
  - Abdeckung des Spaltes zwischen Board und Deckblende
  - nußbaumfurnierte Oberseite, schwarz lackiert und gewachst

 

Im nachfolgenden sind die einzelnen Komponenten und Arbeitsschritte, die zum Entstehen des Tonarmmontageboard führen, aufgeführt...

 

Dieses Montageboard galt es zu ersetzen und so anzufertigen, dass ein Linn Akito Tonarm montiert werden kann. Es handelt sich hier um das originale Thorensboard von oben...
   
... von unten...
   
...von der einen Seite...
   
...und von der anderen Seite.
   
Hier der Linn Akito Tonarmsockel.
   
Da ich keine Schablone hatte, musste ich mir selbst eine herstellen. Zuerst habe ich den Sockel eingescannt und versucht das Ganze auszudrucken... aber irgendwie hat die Größe nie richtig hingehauen... trotz Anpassung. Daher habe ich einfach ein Papier genommen und einen guten alten Bleistift und eine Andruckzeichnung angefertigt... die hat richtig gut gepaßt zum Anzeichnen :-)
   
So sah das ganze nach dem Fräsen aus. Ich habe zwei rohe Boards gefräst um noch ein Ersatzboard zu haben, falls etwas schief geht... und es ist etwas schief gegangen... das Ergebnis kann man ganz unten sehen. Diese beiden rohen Boards habe ich dann noch ausgeschnitten und die nachfolgenden Arbeiten wurden mit groben Feilen bis hin zur Schlüsselfeile erledigt, mit einem Endschliff mit 400'er Schleifpapier.
   
Hier kann man das Anzeichnen des Bohrlochs für den Tonarm sehen. Ich habe aus einem Stück MDF mir das Anreißwerkzeug erstellt. Vorher wurde alles genau abgemessen, angekörnt und dann ganz genau gebohrt, und die beiden Bohrer durchgesteckt. In das Lager habe ich einen 10 mm Bohrer gesteckt. Auf dem Board habe ich eine Markierung für die Mitte angebracht, auf dieser Markierung musste sich der kleine Bohrer befinden. Der Abstand von der Lagermitte zum Tonarmmittelpunkt beträgt 211 mm beim Akito.
   
Das rohe Tonarmboard von oben. Das Loch für den Sockel des Tonarms ist hier schon gebohrt worden.
   

Das rohe Tonarmboard von unten. Man kann am Rand sehr schön die Abdeckung für den Spalt zwischen Board und Blende erkennen. Ich habe für die Abdeckung eine Breite von 11 mm gewählt. Der Tonarmmontagesockel liegt auch noch zum Teil auf diesem Rand auf. Wenn ich das Board ohne diesen Rand angefertigt hätte, wäre dieser Sockel an drei Seiten übergestanden, was auch nicht unbedingt schön aussieht.

Man sieht auch oben deren zwei und unten eine, also insgesamt drei Auflageflächen. Dort hat später das Board Kontakt mit der Subchassisplatte. Die Auflageflächen sind größer als bei dem originalen Plastikboard. Das musste so sein, da es sich um MDF handelt, das leider nicht so feste wie Plastik ist. Beim originalen Board werden die Befestigungs-schrauben von oben in das Subchassis reingeschraubt und sind damit sichtbar. Bei meiner Boardversion erfolgt die Montage von unten. Es werden die Schrauben von der Sub-chassisplatte in das Board geschraubt, von außen unsichtbar. Das sieht auf jeden Fall auch besser aus.

Um den Tonarmmontagesockel bestmöglich mit dem Board zu verschrauben, habe ich mich für M 5 Schrauben aus Edelstahl mit möglichst breitem Kopf entschieden. Dadurch das MDF unter punktueller Belastung recht schnell nachgibt, kann ich diesem Nachgeben durch einem möglichst breiten Schraubenkopf (große Auflagefläche) entgegenwirken. Damit die hohen Schraubenköpfe keinen Kontakt mit dem Subchassisboden erhalten, mussten diese um ca. 2 mm abgefeilt werden. Unter den Schrauben habe ich noch ein Scheibe und eine Sprungscheibe gelegt.

   
Seitenansicht von vorne... beim fertigen Board habe ich das Material noch etwas gleichmäßiger bearbeitet. Man kann hier die ca. 5 mm tiefe Materialwegnahme sehr schon erkennen. Diese wird später mit zwei jeweils 2 mm dicken Bitumenmatten aufgefüllt...
   
...Seitenansicht von hinten...
   
... unten von der langen Seite...
   
... ganz rechts kann man hier die Schablone sehen, mit der ich die Bitumenmatten angezeichnet habe. Daneben kann man beide 2 mm starken Bitumenmatten erkennen, mit denen die Materialwegnahme wieder aufgefüllt wird.
   
Hier das fertige Board von der langen Seite gesehen. Bei genauen hinsehen kann man Dicke der beiden Bitumenmatten erkennen.
   
Das fertige Board von unten...
   
... und das fertige Board von oben... damit man etwas erkennen kann, musste ich das Bild ziemlich aufhellen, daher sieht das Board so grau aus... es ist eigentlich schön schwarz und leicht glänzend durch das wachsen und polieren :-)
   
Hier das Tonarmmontageboard auf dem TD160. Für das Board habe ich ca. 4 Abende, mit jeweils 2,5 Stunden Zeit benötigt. Bis man Lösungen für z.B. das Anfertigen der Schablonen gefunden hat, vergeht hat die Zeit wie nichts.
   
... und hier das originale Montageboard. Man kann den häßlichen Spalt zwischen Blende und Board ganz gut erkennen. Normalerweise ist noch eine silberne Blende auf dem Board befestigt, damit wäre der Spalt noch deutlicher zu erkennen.
   

Und wie es so ist, ist die erste Version des Boards kaputt gegangen, als ich zu lange Schrauben ohne vorzubohren reingejagt hatte... es gab wieder mal Risse... naja... war halt die Lernphase ;-( ... und die zweite Boardversion wurde dann im Detail noch verbessert... z.B. wurde aus 2 mm Bitumenmattenauflage jetzt eine 4 mm Auflage ermöglicht.

   

 

©06.03.2004 by D.M.

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