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3.5 Die gleichmäßige Federnbelastung durch Zusatzgewichte

Das Subchassis jedes Thorens TD14x bzw. TD16x wird durch drei Federn entkoppelt. Die Feder die dem Tonarm am nächsten ist, wird in der Regel am stärksten belastet. Nur wenn mit zusätzlichen Plattenbeschwerern gearbeitet wird und gleichzeitig mit einem leichten Tonarm, kann es vorkommen, dass eine andere Feder mehr belastet wird. Das wäre dann die Feder die der Plattenspielerfront am nächsten kommt, quasi die mittlere Feder. In meinem Fall kam mit dem Manticore Magician, und vorher dem Linn Akito MK 1, ein mittelschwerer Tonarm zum Einsatz. Der Magician Tonarm wiegt ca. xxx gr, der Linn Akito MK 1 ca. xxx gr. Die Feder die dem Tonarm am nächsten kommt, war in beiden Fällen trotz Einsatz einer härteren Phonosophie-Feder, eigentlich überbelastet. Dies zeigte sich durch das Berühren mehrere Federwindungen. Die Phonosophie-Federn und auch die orginalen Thorens-Federn sind natürlich keine Fehlkonstruktionen. Das Überbelasten dieser einen Feder kommt durch den Einsatz meiner Dämmpfungsmaßnahmen. Wer alle vorherigen Punkte betrachtet hat, wird die zusätzlichen Gewichtsquellen kennen.

Ich konnte das Subchassis trotzdem so einstellen, dass es nicht taumelte. Unter taumeln verstehe ich, dass es nicht nach rechts und/oder links bzw. nach vorne und/oder hinten beim Schwingen abdriftet sondern einfach nur schön auf und ab schwingt. Dieses Einstellen nahm allerdings einiges an Zeit in Anspruch. Wenn man sich das Ausschwingen genau angeschaut hat, konnte man feststellen, dass das Subchassis auf der Tonarmseite eher ausgeschwungen hat als auf der gegenüberliegenden Seite. Wenn man sich die Federn an den entsprechenden Stellen anschaut war zu erkennen, dass die dem Tonarm am weitesten entfernte Feder am wenigsten belastet ist. Das ist die Ursache des leicht verschiedenen Ausschwingverhaltens der rechten zur linken Seite. Im Grunde ist jede der drei Federn verschieden stark belastet gewesen.

Theoretisch könnte man die am stärksten belastete Feder jetzt durch eine härtere Feder austauschen. Genauso die mittelstark belastete Feder durch eine nur etwas härtere Feder. Tja... wo bekommt man solche verschieden harte Federn her? Wenn man solche Federn überhaupt bekommt, dann garantiert nicht für kleines Geld. Dann bin ich meinem Ziel des gleichmäßigen Schwingverhaltens zwar näher gekommen, aber ich möchte es perfekt haben. Perfekt ist es in meinen Augen aber nur, wenn drei absolut gleiche Federn zum Einsatz kommen, welche schön gleichmäßig belastet sind. Das ist wiederum nur durch anbringen von zusätzlichen Gewichten unterhalb des Subchassis möglich. Die Stellen an denen diese Gewichte angebracht werden, muss man genau ermitteln. Einfach mal so ungefähr ankleben bringt nichts. Wenn der ganze theoretischen Kram beachtet wird, sollte als gewünschtes Ergebniss das gleichmäßige Schwingen erreicht werden. Im nachfolgenden ist der Weg dahin beschrieben.

Soviel vorweg... es hat sich gelohnt... das Subchassis schwingt jetzt genial gleichmäßig aus und ist sehr schnell einzustellen. Kein Vergleich mehr zu vorher!

Anforderungen: - optimal platzierte Gewichte unterhalb des Subchassis
 

- Gewichte angefertigt aus ausgefräßten MDF Stücken, mit Bleischrot gefüllt

 

Im nachfolgenden sind die Arbeitsschritte und weitere Informationen aufgeführt...

Wenn Ihr das Bild anklickt, könnt Ihr es in groß betrachten!

Um die Federn des Subchassis optimal gleichmäßig zu belasten habe ich mit zusätzlich ange-brachten Gewichten gearbeitet.

Drei billige digitale Küchenwaagen vom ALDI waren mir bei der Gewichtermittlung behilflich. Die Waagen kosteten pro Stück 8,- €. Jedes Jahr hat ALDI solche Küchenwaagen Anfang des Jahres im Angebot. Meine Waagen haben einen Meßbereich bis 5 Kilogramm und arbeiten ziemlich gleichmäßig. Ich habe alle drei mit verschiedenen Gewichten testhalber belastet und die angezeigte Differenz lag bei 1 bis 2 Gramm, zwei der drei Waagen haben sogar immer exakt die gleichen Werte angezeigt.

Anstelle der Federn habe ich Abstandshalter aus Kunststoff mit Hilfe von großen Unterleg-scheiben montiert. Natürlich alles schön mittig platziert innerhalb des jeweiligen Lochau-schnittes für die Federmontageschrauben am Subchassis.

 
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Außerdem habe ich den kompletten Tonarm und Plattenteller montiert, die Filzmatte und eine normalgewichtige Schallplatte aufgelegt. Zum Schluß habe ich sogar noch einen Tonabnehmer montiert. Somit war wirklich alles angebracht, was später Gewicht auf das Subchassis bringt.

Durch die digitale Gewichtsanzeige war es kein Problem die Belastungsunterschiede zu er-mitteln. Schnell stellte sich heraus, dass die Gewichte in unmittelbarer Nähe der mittleren Feder angebracht werden müssen. Ich arbeitete dabei mit kleinen Kunststoffwannen die nach Bedarf verschoben und befüllt werden konnten. So ermittelte ich dann die beste ungefähre Position zum Anbringen der Gewichte. Diese Wannen konnten nur oben auf dem Subchassis ange-bracht werden. Die Wannen waren so niedrig, dass ich sich sie auch unter den Plattenteller schieben konnte.

Dann habe ich meine selbst angefertigten Gewichte (siehe unten) mit Klettband angebracht, um die ganz genaue Position zu ermitten. Das Klettband war optimal. Ich habe mehrere Klett-bandstücke (die feine Version) auf die Subchassisunterseite geklebt und die Gewichte mit der rauhen Klettbandversion. Damit konnt ich die Gewichte ganz genau platzieren. Anschließend die beste Position angezeichnet und mit Pattex die Gewichte angeklebt.

 
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Hier kann man sehen, dass die Abstandshalter auf der Mitte der Waage stehen. Das ist wichtig für die genaue Gewichtsermittlung. Der Abstandhalter auf der Tonarmseite war zu diesem Zeit-punkt noch krumm, das wurde noch korigiert. Die Federn sind jetzt, mit max. 10 Gramm Unterschied, quasi gleich belastet. Vorher lag der Belastungsunterschied bei 120 bis 150 Gramm.

 
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Die Gewichte habe ich aus ausgefräßten 22 mm MDF-Stücken angefertigt. Diese Rohlinge wurden dann mit Bleischrot gefüllt und mit einem Deckel aus 5 mm Feinspanplatte verschlos-sen. Insgesammt habe ich auf diese Art drei MDF-Stücke vorbereitet.

Für diese Gewichtslösung habe ich mich entschieden, da es mir nicht möglich war kurzfristig Walzblei zu besorgen. Walzblei würde ich das nächste Mal bevorzugen, da es nicht so aufwändig ist zu bearbeiten.

 
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Hier die beiden obrigen Stücke mit feinen Bleischrot gefüllt und eines schon mit Deckel versehen.
 
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Das Subchassis von unten mit den drei MDF-/Bleischrotgewichten und einem zusätzlichen Gewicht in Form einer dicken Unterlegscheibe.

 
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Das Ganze novhmal von einer anderen Ansicht.

Das Subchassis ist jetzt sehr schnell eingestellt. Im Grunde kann man sich an den Gewindegängen der Federschrauben orientieren. Die Federn dann noch etwas drehen um das Taumeln weg zu bekommen und schon ist man fertig. Das Ganze ist in 5 bis 10 Minuten erledigt. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber vorher hatte ich mindestens ein Stunde nach der besten Einstellungsmöglichkeit gesucht und war eigentlich trotzdem nie richtig zufrieden. Jetzt bin ich es.

   
   
   
   
   
  Hier an dieser Stelle werde ich noch eine Tabelle mit den Vorher- und Nacherwerten der ermittelten Federbelastungen erstellen. Leider ist meine Notiz nicht zu finden...
   

©18.10.2006 by D.M.

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