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Chinchstecker

Ich habe in meiner Anlage drei verschiedene Typen von Chinchstecker verbaut. Da ich nicht zu denen gehöre, die sich die "superbilligen" WBT-Teile leisten können bzw. wollen, es wiederstrebt mir einfach soviel Geld für Zubehör auszugeben, habe ich mich nach Alternativen umgesehen und denke da zumindest eine fast ebenbürtige Alternative gefunden zu haben.

1. Super-High-End-Chinchstecker 2. High-End-Winkel-Chinch-Stecker 3. High-End-Chinch-Stecker 4. Schrott 5. Zu guter letzt

1. Super-High-End-Chinch-Stecker (die WBT-Alternative):

(Wenn Ihr die Bilder direkt anklickt, könnt Ihr das jeweilige Bild in ganz groß sehen.)

Technische Informationen:

Verarbeitungstipps:

(Wenn Ihr das Bild direkt anklickt, könnt Ihr es in ganz groß sehen.)

Ich habe RG 214 und das CT167 mit diesem Stecker konfektioniert. Bei dem RG 214 bin ich dabei folgendermaßen vorgegangen:

  1. Das Kabel ca. 3 cm abisolieren.
  2. Von dem abisolierten Stück ca. 4 mm rundherum abschneiden bis zur Seele (heiße Ader... die Ader in der Mitte). Diese darf natürlich nicht beschädigt werden! Dieses durchgeschnittene Stück entfernen.
  3. Den Kabelschirm mit einem kleinen bißchen Lötzinn rundherum verzinnen. Der Kabeldurchmesser ist jetzt etwas größer als 10 mm und daher zu groß für die Steckeröffnung, daher muss jetzt der verzinnte Kabelschirm rundherum gleichmäßig abgefeilt werden, so dass das Kabel jetzt "fast" in die Steckeröffnung einpaßt. ABER WIRKLICH NUR FAST!!! Es muss aber darauf geachtet werden, dass nicht zuviel abgefeilt wird. Der Schirm muss immer noch ein festes Gebilde darstellen. Es darf nichts so locker sein wie im unverzinnten Zustand.
  4. Jetzt kann der Stecker auf das Kabel aufgedreht werden. (Man braucht meist eine Zange um den Stecker aufzudrehen, damit man mehr Kraft hat, diese mit einem Papiertuch versehen, sonst gibt es Kratzer am Stecker!) Wenn der Stecker auf das Kabel mit unverzinnten Schirm aufgedreht worden wäre, wäre dieser irgendwann so feste gewesen, dass nichts mehr geht, da der ganze Kabelschirm irgendwann sich mitdreht und vom Durchmesser "wächst".
  5. Wenn die Kabelseele richtig sitzt, diese verlöten. Ebenso jetzt den Schirm mit dem Stecker verlöten.
  6. Eventuell kann es jetzt sein, dass Lötzinn in das Gewinde für die Steckerhülse gelaufen ist. Dieses Gewinde kann man mit einem scharfen Teppichmesser vom Lötzinn befreien. Das ist mit "rumpuhlen" verbunden, geht aber problemlos.
  7. Jetzt habe ich noch einen Schrumpfschlauch über die Stelle gezogen, wo der Stecker an der äußeren Kabelisolierung anstößt. Der Schrumpfschlauch geht ca. 9 mm über den Stecker, mehr geht nicht, da später ja noch die Hülse drauf kommt und natürlich drehbar sein muss! Wieviel Schrumpfschlauch über das Kabel gezogen wird bleibt jedem selbst überlassen... Ich habe den Schrumpfschlauch angebracht, da sich an dieser Stelle der Kabelschirm zeigt, wenn das Kabel gebogen wird.

Noch ein Tipp: Man sollte dafür einen richtig starken Lötkolben verwenden. Dieser sollte mindesten 50 Watt an Leistung haben. Ich hatte mit einer 80 Watt Wella Lötstation gearbeitet. Das Löten muss schnell gehen, da sonst die Kabelisolierung wegschmelzen wird!

Unterschied der Konfektionierung mit dem CT167 Kabel:

Das Kabel hat mit Isolierung knapp 10 mm Durchmesser. Daher habe ich dieses Kabel nur 2 cm abisoliert, aber ansonsten fast genauso verarbeitet wie das RG 214. Wenn der Stecker auf das Kabel gedreht wird, schneidet der Stecker sein Gewinde in die letzten 10 mm der Isolierung des Kabels. Beim festlöten der Kabelabschirmung mit dem Stecker wandert später soviel Wärme zur Kabelisolierung, dass diese anfängt zu Schmelzen. Das sieht dann wie verschweißt aus... echt edel... aber immer ein nasses Tuch bereit halten, damit man bei Bedarf abkühlen kann falls zuviel wegzuschmelzen beginnt. Einen Schrumpfschlauch kann man sich dann schenken, ganz im Gegensatz zum RG 214.

Ich werde hier auch noch Bilder über das Konfektionieren reinstellen. Muss aber erst noch welche schießen... beim nächsten Mal eben...

Ich habe mittlerweile an die 50 Stück dieses Steckers verarbeitet und bin immer wieder von diesem gutem Stück begeistert.

Bezugsquelle:

http://www.proelektra.de

proElektra Entertainment OHG
Zur alten Schmiede 12
41189 Mönchengladbach
Telefon: 02166-902964
Fax: 02166-902966

Dieser Händler bietet auch in ebay an. Einfach den Suchbegriff "proelektra" eingeben. Diese Stecker werden dort als "High End Chinstecker" im 20'er Pack Porto-Frei angeboten, für Ganze 45,- €.

Teilweise bietet dieser Händler auch 4 Stück für 9,- € an. Im aktuellen Online-Katalog habe ich diese Stecker nicht mehr gefunden, aber diese Site wurde gerade erst umgebaut.

Wenn ich diesen Stecker noch mal woanders sehe, stelle ich die Info hier auch rein. In ebay ist dieser Stecker mittlerweile recht häufig anzutreffen, teilweise mit einer optisch dunkleren Hülse (dunkel verchromt).

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2. High-End-Winkel-Chinch-Stecker:

(Wenn Ihr die Bilder direkt anklickt, könnt Ihr das jeweilige Bild in ganz groß sehen.)

Diesen Stecker benutze ich seit Jahren für die Stellen "wenn's mal wieder eng wird". Ich habe diesen Stecker über "Conrad" bezogen. Leider musste ich gerade feststellen das dieser tolle Stecker aus dem Programm genommen wurde. Im letzten Katalog aus 2002 war er noch enthalten, im Katalog aus 2003 leider nicht mehr. Schade nach über 10 Jahren... Jetzt weiss ich, warum man mich immer so komisch anschaute, wenn ich diesen Stecker gekauft habe... den wollte anscheinend niemand :-( .....Jetzt heißt es Restbestände sichern...

Technische Informationen:

Zur Kabelkonfektionierung schreibe ich jetzt erstmal nicht viel, da es dieses gute Stück nicht mehr zu kaufen gibt. Ich hatte diesen Stecker an das RG 214 verbaut (siehe Bilder oben). Dieses Kabel ist eigentlich zu dick für diesen Stecker. Ich habe durch einen Trick dieses Kabel jedoch trotzdem, nach meiner Meinung, optimal verarbeiten können. Das Kabel hat zwei versilberte Kupfergeflechtschirme. Ich habe einfach den äußeren Schirm, für die Kabellänge welche später im Stecker verschwindet, abgeschnitten und dadurch den Durchmesser auf knapp 8 mm reduzieren können. Wenn der Stecker auf das Kabel geschoben wird, ist der innere Schirm des RG 214 völlig ausreichend zur Verbindung zwischen Kabel und Stecker. Die beiden Schirme habe ich dann unmittelbar dort zusammen gelötet, wo der Schirm aus dem Stecker herauskommt. Das ist die Stelle auf den Bildern (siehe oben), wo das Kabel sich für ein kurzes Stück "verjüngt". Um diese Lötstelle zu schützen, habe ich dann noch einen Schrumpfschlauch drüber gezogen.

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3. High-End-Chinch-Stecker:

(Wenn Ihr die Bilder direkt anklickt, könnt Ihr das jeweilige Bild in ganz groß sehen.)

Technische Informationen:

Diesen Stecker benutze ich immer für dünne Kabel bis 6 mm Durchmesser. Zur Kabelkonfektionierung nur soviel... Die Signalader wird am Stecker verlötet. Der Kabelschirm wird beim Steckerhülsenzusammendrehen mit der Steckermasse verbunden. Es handelt sich bei diesem Stecker um einen preiswerten und guten Allroundstecker.

Ich benutze diesen Stecker schon seit ca. 17 Jahren für meine Kabel. Früher war er mal grau, dann komplett in Gold und jetzt wieder in grau. Er wurde damals in STEREOPLAY vorgestellt und hatte mal 5,50 DM beim Conrad gekostet, letztes Jahr hatte er noch sowas um die 2,50 € gekostet.. Bis vor kurzen gab es diesen Stecker noch dort zu kaufen. Da billig immer noch nicht billig genug ist, wurde dieser Stecker jetzt durch einen anderen Stecker ersetzt. Den Nachfolgestecker ordne ich zur Rubrik Schrott ein.

neue Bezugsquelle:

www.intertechnik.de

Best.-Nr.: 1347430 mit schwarzer Markierung, Preis: 2,40 €

Best.-Nr.: 1347431 mit roter Markierung, Preis: 2,40 €

I.T. Electronic GmbH
Europaring 28

50170 Kerpen
Telefon: 02273 / 9084-0
Telefax: 02273 / 908435

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4. SCHROTT

Beispiele:

(Wenn Ihr die Bilder direkt anklickt, könnt Ihr das jeweilige Bild in ganz groß sehen.)

Den rechten bekommt man als Paar bei Conrad Best.-Nr.: 376511-33 für 3,95 €...

Den linken praktisch in jedem Elektronikladen für 1,50 bis 3,- €...

Technische Informationen:

Unter Schrott ordne ich alle Stecker ein, welche mit einer popeligen mickrigen Lötfahne für die Kabelmasse ausgerüstet sind. Manch einer bietet dann noch so eine Zugentlastung aus einer "Spiralfeder" an. DAS IST ALLES SCHROTT!!! Wenn die Masse an den entsprechenden Anschluß angelötet ist, und man die Steckerhülse auf den Stecker draufdrehen möchte, stellt man meist fest... "schitt die Hülse passt nicht"! Eigentlich nicht schlimm, man muss nur etwas den Masseanschluß reindrücken... und da ist es schon passiert... der Masseanschluß ist abgerochen oder vielleicht auch nur angebrochen. Probleme sind an dieser Stelle schon vorprogrammiert. Spätestens wenn das fertige Chinchkabel öfters mal an- und abgestöpselt wurde wird dieser Lötanschluß abbrechen, da er gleichzeitig als Zugentlastung funktioniert.

Ich habe da schon ganz schön geschimpft in meinen jungen Jahren, da ich früher immer diesen Schrott benutzt habe, bis ich auf etwas ordentliches umgestiegen bin. Das Ordentliche ist meistens kaum teurer und schont die Nerven!!!

Beim Löten muss außerdem noch auf den Signalanschluß geachtet werden. Wenn da ein etwas zu großer Lötzinntropfen hängt und dann noch der Masseanschluß hochgebogen wird... dann hat man einen... na... genau...Kurzschluß... ich habe das alles selbst erlebt und bin schon tausend Heldentode gestorben. (siehe nachfolgendes Bild... dort hatte ich dieses Problem mit Schrumpfschlauch gelöst)

(Wenn Ihr das Bild direkt anklickt, könnt Ihr es in ganz groß sehen.)

Die Zugentlastung aus einer enggewickelten Spiralfeder ist unter Umständen sinnvoll bei extrem bruchgefährdeten Kabeln z.B. dem RG 223. Bei diesem Kabel gibt es nur einen dünen solid core Innenleiter, der bei mehrermaligen hin- und herbewegen leicht bricht.( Im nachfolgenden Bild, die Zugentlastungsfeder befindet sich ganz rechts)

(Wenn Ihr das Bild direkt anklickt, könnt Ihr es in ganz groß sehen.)

Wer denkt solche Stecker, für ein anderes Kabel, ein weiteres mal zu verwenden, den muss ich auch enttäuschen. Spätestens wenn die zusammengequetschte Zugentlastung aufgebogen werden muss, wird diese an dieser Biegestelle brechen und der Stecker ist SCHROTT. (siehe nachfolgendes Bild... in der Bildmitte war sie einmal, die Zugentlastung)

(Wenn Ihr das Bild direkt anklickt, könnt Ihr es in ganz groß sehen.)

 

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5. Zu guter letzt:

So... ich hoffe euch ein bisschen auf den richtigen "Cinch-Stecker-Weg" geführt und etwas die Augen für Qualität geöffnet zu haben. Es gibt jede Menge verschiedene Chinchstecker auf den Markt. Darunter auch sehr, sehr teure. Von der reinen elektrischen Seite her gesehen sind Stecker aus reinem Kupfer immer vorzuziehen. Kupfer leitet den elektrischen Strom besser als Messing. Diese Stecker sind aber extrem teuer und ich bin nicht bereit soviel Geld dafür zu opfern. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Für diejenigen die einen preiswerten Chinchstecker suchen, dürften mit den Steckern Nr.1 und Nr. 3 zufrieden sein.

Ich habe meine ganzen Stecker mit Silberlot verlötet, teilweise mit WBT-Silberlot und zum anderen mit einem No-Name-Produkt. Aber dazu an einer anderen Stelle irgendwann mal mehr.

Grüße

Euer Daniel

©07.11.2003 by D.M.

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